Photographisch durch das Gänsejahr

Saison 2024

Die ersten Küken sind eingezogen und die Weide von unserer Herdenschutzhündin Bella ausgiebig inspiziert….

Morgenstimmung …

Es wird allmählich Sommer …

Ab uns zu verirrt sich ein Besucher auf die Koppel…

Der Hebst ist gekommen und der Umtrieb von der Sommerweide beginnt…

 

Beobachten, Freuen, Lernen, Ausprobieren

KUH LER Erlebnisbauernhof

Beobachten, Freuen, Lernen, Ausprobieren

 

Landwirtschaftbetrieb GbR Reim, Sperling, Gühlke

Schwennenz Ausbau 1B

17322 Grambow

GPS (DG) 53.38473, 14.37248

 

Ansprechpartnerin: Marion Reim

Tel.: 039749 – 20 466

Email: tmew.reim@t-online.de

Besuche sind nach vorheriger Absprache möglich

 

 

Die GbR Reim, Sperling, Gühlke ist ein moderner Landwirtschaftsbetrieb im Haupterwerb und ich, Marion Reim, erfreue als Bauernhofpädagogin unsere Besucherinnen und Besucher gerne mit unserer Vielfalt an Tieren, Maschinen und Pflanzen.

Führungen über den Hof, durch den Kuhstall, zu den Kälbern, in die Getreide- und Maschinenhalle, den Futtervorräten, zu den Hühnern, Hasen, Katzen und zu den Alpakas sind während der Besuche ein Muss.

Wir bieten für Kindergartenkinder, Schüler/-innen und Erwachsene – je nach Wunsch – Workshops zu ganz unterschiedlichen vielfältigen Themen an.

Das kann beispiesweise alles rund um das Thema Kuh sein, das Futter, die Milch, sowie Milchprodukte wie Butter.

Auch das Thema Getreide ist vielfältig. Bei uns kann man
den Weg von der Aussaat bis zum Brot kennenlernen.

Der Raps ist als Ölfrucht besonders wichtig: Gemeinsam pressen wir unser eigenes Rapsöl.

Eine besondere Erfahrung ist das Sammeln von Kräutern auf den umliegenden Wiesen, um Salat, Kräuterbutter oder Tee herzustellen.

 

Zum Thema Geflügel können wir über Gans, Huhn und Ente mit ihren Eiern und Federn allerlei anbieten. Dazu arbeiten wir auch mit dem Grünen Gänsehof Ladenthin zusammen.

Beliebt sind unsere Alpakas zum spazieren gehen und zum Fühlen und Filzen mit deren Flies.

Ein besonderer Schatz in der Landwirtschaft ist der Boden. Hier fertigen wir Bodenprofile an, erleben die Durchlässigkeit des Bodens und malen mit Bodenfarben.

Ihr seht, es gibt viel zu erleben, zu erkunden und zu entdecken.

Wir freuen uns auf Euch!

 

PS: Der Kuhle Bauernhof gehört zum Netzwerk der Lern- und Erlebnisorte rund um das Thema Landwirtschaft. 

Hier findet ihr den digitalen Wegweiser des Landkreises Vorpommern-Greifswald zum Herunterladen:

Wegweiser zu den Lern- und Erlebnisorten Landwirtschaft

Aktion „Dorfkirche mon amour“

Unser einziges Nest sind unsere Flügel

Beitrag aus dem August Gemeidebrief der ev. Kirche Retzin & Krackow:

Fotos & Text von Pastor Matthias Jehsert

Künstlerin: Ines Diederich

Südportal der Grambower Kirche im Sommer 2022. © MJ 2022

„Der Vogel hat ein Haus gefunden und die Schwalbe ein Nest für ihre Jungen: Deine Altäre, mein König und mein Gott.“ (Psalm 84,4)

Unter diesem Motto gestaltete Ines Diederich für diesen Sommer das Portal unserer Grambower Kirche in ganz erstaunlicher Art. Das Kunstprojekt „Unser einziges Nest sind unsere Flügel“ ist Teil der Aktion „Dorfkirche mon amour“, die von der Nordkirche veranstaltet wird. Seit der Lockdown-Adventszeit 2021, in der die Kirchen dunkle verwaiste Flecken in unseren Ortschaften waren, werden hier und da immer wieder Kirchentüren auf besondere Weise gestaltet. So macht diese „Leerstelle“ im gewohnten Ortsbild auf sich aufmerksam und fragt, ob sie für uns Passanten ein blinder Fleck bleiben muß?

In Grambow umkränzen Dornen das Portal. Wie sich Amsel und Beutelmeise durch Brombeerhecken in ihr schützendes Nest zwängen, so sehnt sich der Mensch durch das Gestrüpp der irdischen Nöte nach einem Raum der Stille, des Friedens, der Hoffnung. Margot Käßmann spricht von „durchbeteten Räumen“ – Plätzen unserer wortgewordenen Sehnsucht.

Christlich gedeutet: Durch Kreuz und Dornenkrone hindurch lädt Jesus uns zum versöhnten, zum neuen Leben  ein. Und das immer wieder, jeden Tag.

Installation von Ines Diederich – Juni 2022 Photos: MJ © 2022

Im Inneren des alten, seit Generationen schutzverheißenden Kirchenraums begüßt uns der Schwarm aus Kranichen. Ganz tausend sind es (bis jetzt) noch nicht geworden, doch ergänzen die fragilen Vögel die Installation als Gruß der Hoffnung und des Lebens aus Hiroshima.

Der Kranich, Symbol der Wachsamkeit und der Aufopferung, ist inzwischen auch im Randowtal heimisch. Es erinnert an die Erhabenheit und Schutzbedürftigkeit der Natur – und an die Gegenwartssorgen unserer Landwirte.

 

Wer 1.000 Kraniche faltet, so heißt es, habe einen Wunsch frei. Traditionell wird dieser Wunsch dem Weltfrieden gewidmet. So werden wir auch in den kommenden Wochen immer wieder zu Papier und Falzbein greifen und einige Kraniche falten – als Mahnung zu Frieden und Verständigung, als Symbol des Schutzes und des Segens. Seien Sie, dem Vogel gleich, behütet!                  

Ihr Pfr. Matthias Jehsert

Das Gute vom Lande

Rapsöl aus eigener Erzeugung

Aus diesem Raps wird nach dem Sommer hochwertiges, kaltgepresstes Öl gewonnen.

 

Das leuchtende Gelb, dazu der blaue Himmel: Jedes Jahr im Frühjahr begeistert dieser Anblick viele Menschen in unserem Land.

Die Blüte ist mit ihrem Nektar für die Bienen ein wichtiger Rohstoff zu Honigproduktion. Das Zusammenspiel von Blüte und Biene ist auch wichtig zur Bestäubung der Blütenstände. Nur so bildet der Raps seine Schoten worin sich die schwarzen Rapssamen befinden. Allerdings ist dieser vielseitig zu verwendende Rapssamen eher unbekannt.

Ich bin Marion Reim und Familienmitglied der GbR Reim, Sperling, Gühlke. Mit dem Bauernverband Uecker-Randow be-und erarbeitete ich schon oft vielfältige Themen rund um den Raps mit Schülern verschiedener Altersstufen.

Bereits seit einer Weile schon besaß ich eine kleine Ölmühle. So konnten die Kinder den Raps von der Aussaat im Herbst bis zur Ernte im Juli verfolgen. Zur Krönung produzierten die Kinder das eigene Rapsöl. Die Begeisterung über das leckere, selbst gepresste Öl auf dem Brot war jedesmal groß.

Und so kam die Frage auf: Warum nicht das regionale Rapsöl von unseren eigenen Feldern mit seinem hohen Anteil an gesättigten und ungesättigten Fettsäuren in professioneller Weise für die Menschen vor Ort „greifbar“ herstellen?

Und so ging es zu Ostern diesen Jahres los: Die GbR Reim, Sperling, Gühlke produziert den Rapssamen und ich veredle ihn zu hochwertigem Rapsöl.

Diesen Kreislauf von der Rapsaussaat bis zum Rapsöl auf so schöne Weise darzustellen begeistert mich immer wieder aufs Neue.

Dank meines Sohnes Emanuel und seiner Frau Astrid wird das Rapsöl auch im Hofladen des Gänsehofes in Ladenthin, auf Märkten und im Wiederverkauf der Region angeboten.

 

Erzeuger*In

GbR Reim Sperling Gühlke – Rapssamen

Sonnenenergie Marion Reim – Rapsöl

Schwennenz Ausbau 1b

17322 Grambow

 

Verkauf:

Grüne Gänse Vermarktungsgesellschaft mbH

 

Feather Project 2022

Auf der Suche

 

März 2022:
Nach einer telefonischen Anfrage wurden 80 Federn unserer Pommerngänse auf den Weg nach München/Rosenheim an das Kunstpastoral der Erzdiözese München und Freising versendet. Dort sollen sie Teil einer Installation der Künstlerin Charwai Tsai in der Paulskirche in München werden. Wir sind gespannt, welche Rolle(n) den Federn in der Beantwortung dieser Fragen zukommen werden.
 

Auf der Suche….

Was sucht der Mensch, was braucht er, was macht uns aus?

Diese Frage erscheint heute aktueller denn je: Trotz großer technischer und medizinischer Errungenschaften bestimmt Verunsicherung das Leben der Menschen weltweit. Die anhaltenden Klimakrise, der Krieg mitten in Europa und die Corona Pandemie haben das Gefühl von „Normalität“ zerrissen…

– Ein Ausstellungsprojekt im Dialog von Kunst, Kirche und Wissenschaft –

 
 
Mai 2022:
Die Ausstellung ist eröffnet. Herr Dr. Schäfert, der Fachbereichsleiter des Kunstpastoral und Mitkurator, war so freundlich mir einen Ausstellungskatalog, sowie den Flyer über die Ausstellung zukommen zu lassen.
 
Flyer (pdf):
 
 
 
Die Installation besteht aus beschrifteten Federn, die auf einem großen Spiegel mittig auf einer oktogonalen Sitz-Plattform ruhen. Die Texte auf den Federn sind Wünsche und Gebete, die von den Kirchenbesucher*innen geschrieben wurden. Sie verleihen Hoffnungen und Sehnsüchten Ausdruck.
 

 

All die Wünsche und Anliegen sind nicht ausschließlich religiös zu verorten. Doch die Installation manifestiert die Gemeinsamkeit religiöser Traditionen mit Bildern aus der Natur Göttliches zu beschreiben. In der Bibel heißt es: „Er deckt dich schützend mit seinen Schwingen, unter seinen Flügeln findest du Geborgenheit. Seine Treue gibt dir Deckung, sie ist dein Schild, der dich schützt.“ (Psalm 91,4, Neue Genfer Übersetzung)
 
Federn bieten Wärme und Schutz. Federn ermöglichen es die Schwingen auszubreiten, um in die Freiheit zu fliegen. Ein verbindendes Bild von Gegensätzen, Wiedersprüchen und ambivalenten Wünschen.
 
Mir persönlich fiel in diesem Zusammenhang sofort ein, wie faszinierend ich es immer wieder empfinde, dass unsere Gänse nicht davon fliegen. Sie könnten es – zumindest ab einem bestimmten Zeitpunkt; unsere Zuchtgänse sowieso. Doch sie bleiben. Zäune schützen die Gänse nur vor dem Fuchs. Oder umgekehrt – die ängstlichen Besucher auf dem Hof vor den Gänsen. Doch selbst bei geöffneten Toren und ausgefiederten Schwingen bleiben sie bei uns auf der Wiese oder dem Haus. Der Gedanke an eine solche Beziehung zwischen Mensch, Natur und Tier erfüllt mich stets mit Demut und Dankbarkeit.
 
Wir freuen uns, dass unsere Gänse als Sponsoren Teil einer solchen Ausstellung sein dürfen. Beim Aufsammeln der Federn im Frühjahr war ich mir nicht bewusst, in welchem Kontext sie gestellt werden würden: Einer Ausstellung, die die Frage nach der Ambivalenz und dem Sinn des Lebens stellt und sich Künstler und Besucher in ihrer Suche gestalterisch begegnen.
 
Wir danken für die Mitwirkung und wünschen eine wunderbare Projektzeit!
 
Astrid Grün & Emanuel Reim
 

Eine ganz persönliche Anmerkung

Die Unsichtbaren Landwirtinnen

Vor zwei Jahren erschien „Unsichtbare Frauen“ von Caroline Criado-Perez1. Das Buch beschreibt die Folgen der Abwesenheit weiblichen Erlebens bei der Erhebung wissenschaftlicher Daten. Diese kontinuierliche und systematische Verzerrung wirkt sich – beabsichtigt oder unbeabsichtigt – fundamental auf das Leben von Frauen aus. Das Buch zwang mich über ein Thema nachzudenken, welches mir in der Gründungsphase meines Betriebes beträchtlich zu schaffen machte. Zwar liebe ich meinen Beruf. Doch vermisse ich gleichzeitig mehr aufrichtige Geschlechtergerechtigkeit: 

In Deutschland sind 35 % der Frauen zwischen 25 und 54 selbstständig tätig2. Doch seit Jahren stagniert der der Anteil an weiblichen Unternehmensgründungen um die 15 %3. Im Bundesschnitt sind über alles Berufssparten 46,5 % der Beschäftigten weiblich – in der Landwirtschaft sind es immerhin 40 % (2018) mit den überwiegenden Tätigkeitsschwerpunkten in der Tierproduktion und der Buchführung 4. Allerding sind lediglich 11% der Betriebsleiter weiblich4 und somit in Führungsposten deutlich unterrepräsentiert. Eine weitere eklatante Auffälligkeit: Ein sehr hoher Anteil von Frauen – 40 % um genau zu sein – befinden sich überhaupt gar nicht in einem vertraglichen Arbeitsverhältnis und sind nur mangelhaft sozial abgesichert4.

Auch in meinem persönlichen Erleben ist das berufliche Umfeld männlich dominiert. Geschlechterrollenbilder sind mehr oder weniger stark vorherrschend – wenn auch in meiner Wahlheimat Vorpommern eher weniger als mehr. In agrarpolitischen Prozessen sind Frauen merklich unterrepräsentiert. Doch wo sollen gut ausgebildete, beteiligungswilligen Frauen herkommen? Meines Erachtens bewegt sich diese Frage innerhalb von drei Spannungsfeldern: Ausbildung, Besitzverhältnisse und Absicherung.

Betrachtet man den weiblichen Anteil der landwirtschaftlichen Auszubildenden, liegt dieser bei gerade einmal 17 %2. An der Hochschule sieht es mit einem Frauenanteil von 48 % deutlich ausgewogener aus2. Zudem verfügen fast 30 % der Existenzgründer über einen Hochschulabschluss3. Das wären daher doch eigentlich passable Voraussetzungen – oder etwa nicht? Was verhindert im Anschluss die weitere berufliche Teilhabe von Landwirtinnen?

Einen Hinweis auf die Beantwortung dieser Frage findet man, wann man sich die Phase der Gründung oder der Hofübergabe ansieht. Diese fällt typischerweise mit dem Abschluss der Ausbildung oder dem Studium, einigen Jahren gesammelter Berufserfahrung und der Phase der Familiengründung zusammen. Allerdings stellt genau diese Phase zwischen 30. und 40. Lebensjahr gerade für Frauen (leider noch immer) eine entscheidende Doppelbelastung dar3. In eine solche Lebenslage wagen sich Viele aus guten Gründen nicht progressiv hinein. Mehr politische Unterstützung wäre zu diesem Zeitpunkt absolut angemessen. Da sehe ich persönlich unsere Berufsverbände ebenso in der Pflicht!

Neben den eingeschränkteren Voraussetzungen für von Frauen nach einer Ausbildung verhindern auch Eigentumsverhältnisse und fehlende soziale Absicherung echte Geschlechtergerechtigkeit. Das sind zusammen genommen folgenschwere Punkte, wenn man bedenkt in welch hohem Anteil die EU Agrarfördergelder auszahlt (ca. 35 % des Gesamthaushaltes, v.a. in der 2. Säule) ohne Genderaspekte konstruktiv zu berücksichtigen.

Kernproblem scheint jedoch gleichfalls das Fehlen von Daten zur genauen Analyse von weiblichen Lebensumfeldern zu sein. Mich hat es bei meiner Recherche überrascht, wie wenig Datenmaterial im Hinblick auf diese Fragestellung im deutschsprachigen Raum zu finden ist2. Frauen treten in den Bereichen Agrotourismus und Direktvermarktung zwar mittlerweile stärker in die Öffentlichkeit5. Allerdings kann ich den in diesem Zusammenhang vom Preis (2021) genannten Aspekt aus eigener Erfahrung bestätigen: Frauen achten ausgesprochen darauf, dass sich ihre neuen Rollen in den tradierten sozialen Rahmen einfügen5.

Ein weiterer Aspekt der mich bei meiner Recherche ebenso überrascht, wie schockiert hat: Die Nachteile bei der sozialen Absicherung werden von den betroffenen Frauen meist nicht als gefährdet wahrgenommen5. In der Schweiz läuft aktuelle eine großangelegte umfassende Kampagne mit dem Ziel auf dieses Problem öffentlichkeitswirksam hinzuweisen und die Lage nachhaltig zu verbessern6.

Diesen Punkt bestätigten auch erste Ergebnisse des in Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft durchgeführte Forschungsprojekt „Die Lebenssituation von Frauen auf landwirtschaftlichen Betrieben in ländlichen Regionen Deutschlands – eine sozioökonomische Analyse (2022)7. Es scheint also doch ein zunehmendes Interesse dafür zu geben, wie die Lebensverhältnisse von Frauen in der Landwirtschaft aussehen. Denn: Die Unkenntnis der Situation und eine ungesicherte Datengrundlage erschweren eine nachfolgende (Problem-) Analyse und die Formulierung konstruktiver Ansätze und Hilfestellungen.

Im Hintergrund dieses Kontextes, möchte ich an dieser Stelle meine ganz persönliche Motivation zur Sprache bringen, die mich überhaupt erst dazu gebracht hat diesen Beitrag zu verfassen. Es geht um das Stichwort soziale Absicherung von Landwirtinnen während der Phase der Gründung oder der Hofübergabe: Mutterschutz und Elterngeld.

Kurz vor der Geburt meines ersten Kindes einen landwirtschaftlichen Nebenerwerb zu gründen bescherte mir zahlreiche Schockmomente. Zu dieser Zeit befand ich mich gleichzeitig noch in einem Anstellungsverhältnis beim Bauernverband als Projektleiterin. Nichts desto trotz war als Grundlage für die Berechnung der Höhe des mir theoretisch zustehenden Elterngeldes (=Bemessungszeitraum) allein das Einkommen aus selbstständiger Tätigkeit aus Land- und Forstwirtschaft im vorangegangenen Wirtschaftsjahr relevant8. Die Gehaltszahlungen aus meinem Angestelltenverhältnis während der 12 Monate vor der Geburt des Kindes blieben vollständig unberücksichtigt8. Da der Betrieb in dem Jahr vor der Geburt noch nicht existierte, gab es logischerweise auch kein Einkommen, um Elterngeld auszuzahlen. Ich erhielt somit gerade einmal den Mindestsatz von 150 €. Ein Umstand, den auch das beratende Steuerbüro nicht vorhergesehen hatte, da es diese Fallgrundlage noch nie vorher gab. Und das obwohl eine Spezialisierung auf landwirtschaftliche Kunden vorlag. Doch ich bin weiterhin überzeugt nicht die einzige Landwirtin zu sein, die in ihrer Gründungsphase Kinder bekommt. Es gibt dort draußen sicher noch mehr Mitstreiterinnen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Ihnen ist dieser Hinweis gewidmet!

Nun könnte man schlussfolgern: Gut, dann verzichte ich eben auf mein landwirtschaftliches Einkommen, pausiere und mache nach dem Elternjahr dort weiter wo ich angefangen habe. Doch eine solche Entscheidung als landwirtschaftliche Einzelunternehmerin zu treffen ist in einem Sektor, wie den der Landwirtschaft kaum möglich.

In einer GbR oder GmbH kann dieser Umstand möglicherweise praktikabler umgesetzt werden; doch das entscheidende Kernproblem bleibt: Die Felder müssen – trotz Neugeborenem – bestellt und die Tiere versorgt werden.

Nun gut – also eben „Elternteilzeit“ als Modell der Wahl? Grundsätzlich ist eine Erwerbstätigkeit während des Elterngeldbezuges im Rahmen von nicht mehr als durchschnittlich 30 Wochenstunden erlaubt8. Davon machte ich ab dem 6. Lebensmonat meiner Tochter Gebrauch. Doch auch in diesem Fall galt: Alles, was währen der Erwerbstätigkeit in Teilzeit verdient wird, wird natürlich auf das Elterngeld angerechnet8. In einer GbR scheint es Möglichkeiten zu geben das Einkommen zu verringern: Gesellschafter können beispielsweise während des Bezugs von Elterngeld vereinbaren, dass der Gewinnanteil der werdenden Mutter (oder des werdenden Vaters) für die betroffenen Wirtschaftsjahre ermäßigt wird. In meinem Fall war dies natürlich nicht möglich, da ich eine einzelne Landwirtin bin. Zudem betrug mein Einkommen im Wirtschaftsjahr meiner Gründung Null, sodass mir selbstverständlich jeder verdiente Cent als Einkommen während der Elternzeit angerechnet wurde. Eine nachträgliche Kürzung bzw. Rückzahlung verhinderte lediglich der Umstand, dass ich nur den Mindestsatz erhalten hatte.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich mir – nach all dem Papierkrieg mit der Behörde – bei der Geburt meines zweiten Kindes, nicht mehr die Mühe gemacht habe einen Elterngeldantrag zu stellen. Stattdessen habe ich die Flucht nach vorn angetreten und versucht so rasch wie möglich den Betrieb zu einem Haupterwerbsbetrieb mit entsprechendem Einkommen und dem nötigen finanzielle Rückhalt auszubauen.

Wenn man sich gesellschaftlich auf den Konsens einigen kann, dass Frauen in Selbstständigkeit und in Führungspositionen außerhalb eines klassischen Angestelltenverhältnisses in vielerlei Hinsicht eine sinnvolle Sache sind – insbesondere in der Landwirtschaft – gibt es definitv Luft nach oben. Der oben genannte Umstand an fehlender Unterstützung wäre eine geeignete Stellschraube. Denn woher sollen die Frauen kommen, die agrarpolitisch und gesellschaftlich einwirken könnten, wenn sie sich aufgrund solcher Schwierigkeiten nicht aus der Deckung wagen?

Die körperlichen und mentalen Herausforderungen waren während der Zeit der Gründung von Betrieb und Familie enorm. Gleichzeitig sah ich mich ab der Geburt meiner Tochter mit unzähligen Benachteiligungen (Behörden, Banken, Arbeitgeber, etc.) konfrontiert, die ich niemals für möglich gehalten habe. Mein Mann erfuhr mit der Geburt unserer Kinder zu keinem Zeitpunkt vergleichbare Ungerechtigkeiten. Institutionell gäbe es deutlich mehr Spielraum Abhilfe zu schaffen. Doch der Spielraum bleibt in meinen Augen zu häufig ungenutzt oder wird erschreckenderweise in Einzelfällen sogar ausgenutzt. Es wäre dringend notwendig der Lebensrealität von Frauen in meinem Beruf mehr Beachtung und Respekt zu zollen!

Daher geht abschließend ein Aufruf an alle Frauen im Agrarsektor – und vor allem an diejenigen die direkt in der Produktion und der Leitung von Betrieben tätig sind: Bleibt nicht unsichtbar! Wagt euch aus der Deckung! Unser Handeln hat mehr Strahlkraft als wir es oft für möglich halten. Unsere Sicht auf die Dinge gestaltet nicht nur unsere eigene Welt, sondern auch die Welt unserer Töchter, unserer Mitarbeiterinnen, Kolleginnen oder Vorgesetzten. Macht euch bemerkbar! Lasst euch nicht alles gefallen und fordert mutig den Respekt ein, den ihr euch jeden Tag hart verdient!

 

Quellen:

1 Caroline Criado-Perez: Unsichtbare Frauen, Deutsche Erstausgabe im btb Verlag, ISBN: 9783442718870, Originaltitel: Invisible Women. Exposing data in a world designed for men

2 Top agrar online: Fakten zur Rolle der Frauen in der Landwirtschaft vom 28.01.2021 von Alfons Deter (https://www.topagrar.com/landleben/land-und-leute/fakten-zur-rolle-der-frauen-in-der-landwirtschaft-12463902.html)

3 Female Founders Monitor (FFM) 2020: Herausgeber und Projektmanagement Bundesverband Deutsche Startups e.V. Autoren Dr. Alexander Hirschfeld Jannis Gilde Nina Wöss, ISBN 978-3-9819968-8-3

4 Bundesinformationszentrum Landwirtschaft, Stichwortsuche: Frauen, Landwirtschaft, Letzte Aktualisierung: 23. Juni 2021

5 Preis, Astrid (2021) Geschlechterverhältnisse in der Ostdeutschen Landwirtschaft im Hinblick auf die Relevanz des Agrarpolitischen Rahmens, Masterarbeit, Humboldt Universität zu Berlin

6.1 www.meine-situation.ch

6.2 https://www.bauernzeitung.ch/artikel/landleben/die-sensibilisierungskampagne-soziale-absicherung-der-baeuerin-ist-gestartet-wozu-braucht-es-diese-kampagne-390975

7 „Die Lebenssituation von Frauen auf landwirtschaftlichen Betrieben in ländlichen Regionen Deutschlands – eine sozioökonomische Analyse“, Bundesweite Umfrage zur Lebens- und Arbeitssituation von Frauen auf landwirtschaftlichen Betrieben; “, ausgeführt vom Thünen-Institut für Betriebswirtschaft und dem Lehrstuhl für Soziologie Ländlicher Räume der Georg-August-Universität Göttingen bis zum Frühjahr 2022.

https://www.bmel.de/DE/themen/laendliche-regionen/ehrenamt/landfrauen-studie.html

8 Website des Bauernverband Schwäbisch Hall – Hohenlohe – Rems e.V.: Rundmail vom 10.07.2017: Elterngeld für Haupt- und Nebenerwerbslandwirte – Gesellschafter in GbR´s

Präsentkörbe & Gutscheine

Die Qual der Wahl

Sind Sie auf der Suche nach einem individuellen Geschenk mit Köstlichkeiten aus der Region ?

Gerne stellen wir Ihnen vollständig verpackungsfreie Präsentkörbe zusammen – gefüllt mit kulinarischen Besonderheiten:

Rindersalami

Pfefferbeißer vom Uckermärker Rind

Nudeln vom Gut Netzeband

Kaltgepresstes Rapsöl

Gänsesalami

und vieles mehr….

Sollten Sie Interesse an einer Bestellung haben, sprechen Sie uns gerne an.

 

Preisliste Präsentkorb 2023

 

Die Zusammenstellung und die Abholung stimmen wir dann persönlich miteinander ab.

Das Beste zum Osterfeste

bio-Weidelammkeule zu Ostern 2024

Zum Osterfest bieten wir seit ein paar Jahren auch Lammfleisch an. 

Hier vor Ort arbeiten wir mit dem Landwirtschaftbetrieb von Jens Schröder aus Penkun zusammen. Eine weitere Lieferantin ist Dörte Wolfgramm, die auf ihrem Hof Lämmer der Rasse Schwarzkopf Texel aufzieht. Das Fleisch in feinster bio-Qualität vermarktet sie im eigenen Laden in Levenhagen vor den Toren von Greifswald.

Bei unserem Ladenkonzept setzen wir voll auf Regionalität und wesensgerechte Tierhaltungskonzepte. Aus diesem Grund passen beide Erzeuger*Innen sehr gut zu uns.

Da die Lämmer bereits vor dem Verkaufstag geschlachtet werden, wird das Fleisch TK angeboten.

Sollten Sie Interesse an einer Bestellung haben, nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.

 

Preis: 30 €/kg

 

Vorbestellung notwendig: Bitte bis spätestens 11. März 2024

 

Abholung im Hofladen:

Mittwoch, der 20. März zwischen 13:30 bis 17:30 Uhr

 

 

Kringelnudeln vom Gut Netzeband

Genuss.Werk

Im Frühjahr dieses Jahres haben wir Junglandwirtin Finja Holzhausen auf einen Workshop in Karlsburg bei Greifswald kennengelernt und waren begeistert von ihrer Idee künftig aus dem eigenen Hartweizen Nudeln herzustellen. Per Post kam ein Probepaket zum Ausprobieren und wir waren begeistert!

Daher möchten wir Ihnen ebenfalls die wunderbaren Kringelnudeln zum Testen mit in Ihr Fleischpaket hineinlegen. Sollten Sie unsere kulinarische Begeisterung teilen, können Sie Nachschub in unserem Laden erwerben: 350 g kosten 3,50 €.

Frau Holzhausen hat uns außerdem einige Informationen zu sich, dem Betrieb und natürlich ihren besonderen – mit viel Liebe gefertigten – Kringelnudeln zukommen lassen:

 

„Ich bin Finja Holzhausen, 31 Jahre alt, und lebe mit meiner Familie auf unserem landwirtschaftlichen Betrieb „Gut Netzeband“ zwischen Greifswald und der Insel Usedom. Mein Interesse an geschmackvollen Lebensmitteln aus der Region hat schon vor einiger Zeit den Traum in mir geweckt, mit einem eigens hergestellten Produkt das Angebot für Kunden zu erweitern, die Wert auf bewusste Ernährung, Qualität und Regionalität legen.

Die Idee eigene Nudeln herzustellen entstand vor ca. einem Jahr. Damals erzählte mir eine Bekannte, deren Pferd auf unserer Weide steht, von der Nudelherstellung ihrer italienischen Familie. Die Nudeln auf den Fotos sahen so köstlich aus, dass ich dazu inspiriert wurde, selbst welche herzustellen.

Aus der Idee wurde Herzblut, woraufhin ich Anfang des Jahres mein „Genuss.Werk“ eröffnet habe und unter dem Motto „100 % Geschmack, 100 % Herzblut“ arbeite.

Unsere Nudeln zeichnet ein herausragender Geschmack aus, der sich deutlich von herkömmlichen Nudeln abhebt. Die besondere Nudeloberfläche lässt Soßen hervorragend haften. Die spezielle Herstellungsweise erfolgt mithilfe einer Bronzematrize und einer langen Lufttrocknung – klimaneutral ohne zusätzlichen Energieaufwand in Trockenhorden vier bis fünf Tage. In Verbindung mit der plastikfreien Verpackung sind Umweltfreundlichkeit, Regionalität und Geschmack in einer Tüte vereint.

In naher Zukunft möchte ich unsere Nudeln mit eigens angebautem Hartweizen aus Netzeband herstellen. Dadurch wird fast die gesamte Wertschöpfungskette – Getreideanbau, Ernte, Produktion, Trocknung, Verpackung und Vertrieb – in unserer Hand liegen.

Die Nudelherstellung macht mir viel Spaß und das positive Feedback meiner Kunden motiviert mich dazu, mein Angebot zu erweitern. Ich freue mich darauf, auch Sie mit meinen Nudeln zu begeistern und bedanke mich bei meinem Partner „Grüner Gänsehof“ für die gute Zusammenarbeit!“

 

Mehr Informationen zum Hof:

Gut Netzeband, Finja Holzhausen

Wiesenstr. 12

17509 Netzeband

www.gut-netzeband.de

Photographisch durchs Gänsejahr

Saison 2021

Aufgrund der noch immer andauernden Coronapandemie zeichnet sich auch in diesem (Früh-)Jahr bedauerlicherweise weiterhin keine Aussicht auf die Durchführung von Veranstaltungen, wie beispielsweise der österliche Markt am Löcknitzer Burgturm, ab.

Aus diesem Grund planen wir den photographischen Fokus durchs Gänsejahr auf all die Menschen zu legen, die sich vor und hinter den Kulissen des Hofes einbringen und dafür sorgen, dass unsere Tiere glücklich und unsere Produkte hervorragend sind.

Wir hoffen, dass uns dieses Vorhaben gelingt …

 

Draußen ist es bereits stockfinster. Für Mitte April ist es noch immer ungewöhnlich kalt. Doch im Stall sind es muggelige 35 °C und alles ist für die ersten Küken vorbereitet, die heute am 13. April um 23 Uhr einziehen.

 

Meine Schwägerin Luisa Reim hilft beim Entladen und kümmert sich in den ersten Stunden um die gerade einen Tag alten gelben Wollknäule.

Die Küken werden in den ersten Tagen in sogenannten „Kükenringen“ gehalten, um in kleinen Gruppen wohlige Nester zu simulieren.

 

Während die Küken kräftig wachsen und sich zunächst noch im Stall aufhalten, haben unsere beiden Mitarbeiter Lothar Kaiser und Steffen Kittner bei bestem Frühlingswetter den Radlader aus der Garage geholt und 100 Pappeln gepflanzt. 

Zwar wird es noch einige Jahre dauern bis aus den Stecklingen große, schattenspendende Bäume geworden sind. Doch dann werden unsere Gänsekinder in den Genuss von reichlich Schatten kommen, wenn im Mai und Juni die Tage heiß und windstill sind.

Bis dahin müssen sie sich mit unseren Anhängern als Schattenspender begnügen:

Der April war in diesem Jahr unglaublich kalt. Wind, Sturm, Regen und graupeliges Wolkenwetter wechselten sich stetig ab. So mussten unsere Gänse bis zur vierten Woche warten, bis sie endlich den ganzen Tag über auf die grüne Wiese durften.

Hinter uns liegt ein langer, trockener Sommer. Über Wochen kam kein Regen, sodass die Grüntöne der Weide immer mehr in die braune Farbparlette wechselten. Im Juli kam dann der Regen in so großen Mengen, dass der Boden die in so kurzer Zeit gefallenen Wassermassen kaum aufnehmen konnte. Stellenweise kämpften wir in Hanglagen mit erheblichen Erosionserscheinungen.

Mit dem Herbst beginnt die Zeit der stimmungsvollen Sonnenaufgänge: Während unsere beiden agilen Herdenschutzhunde Thea und Emma den Auslauf genießen und viel Freude am wilden Toben haben, legen unsere Gänse an Gewicht zu.

Das Jahr geht zur Neige und wir feiern weiße Weihnachten! Es ist lange her, dass im Dezember bereits so viel Schnee gefallen ist. Auch unsere Gänse erkunden den Schnee und bleiben selbst bei tiefen Temperaturen nicht im Stall: